Stell dir einmal vor, du machst wie immer die Updates deiner Website und plötzlich funktioniert nichts mehr wie es sein sollte. Du hast keinen blassen Schimmer, an welchem Plugin es liegen könnte und natürlich hast du kein Backup erstellt.
Genau das ist mir vor ca. 8 Jahren mal passiert. Ich wollte meinen Blog updaten und plötzlich ging nichts mehr. Was danach folgte, waren Stunden des Googlens und Hin- und Herprobierens. Damals kannte ich mich bei weitem noch nicht so aus, wie das jetzt der Fall ist und am Ende habe ich es irgendwie hingekriegt, die WordPress Version zurück auf die alte Version zu stellen (nicht mit einem Plugin – sondern manuell über FTP – ich staune noch heute, dass ich das mit meinem Kenntnisstand damals so „einfach“ hinbekommen habe).
So etwas passiert einem immer nur einmal! Denn den Stress will man definitiv nicht 2x haben. Besonders, wenn du vielleicht Websites von deinen Kunden aktualisierst, möchtest du natürlich nicht, dass da hinterher etwas kaputtgeht und du es nicht wieder rückgängig machen kannst.
Und genau darum sind Website Backups so wichtig und sollten immer gemacht werden. Automatisiert in regelmäßigen Abständen, aber auch manuell bevor du Updates durchführst. Um WordPress Website Backups zu erstellen, nutze ich das Plugin UpdraftPlus* und kann es voll und ganz empfehlen.
Heute möchte ich ein kleines Tutorial mit dir teilen, in dem du lernst, wie du UpdraftPlus richtig einrichtest, automatisierte WordPress Website Backups erstellen und auch, wie du Sicherungen wiederherstellen kannst. Los geht’s!
Installation des Plugins
Um das Plugin auf deiner Website nutzen zu können, musst du es natürlich erst einmal installieren. Für unsere Zwecke reicht erst einmal die kostenfreie Version von UpdraftPlus, du kannst sie also direkt aus dem WordPress Plugin Verzeichnis heraussuchen.
Gehe dazu in WordPress auf Plugins – Installieren und suche nach „UpdraftPlus WordPress Backup Plugin“ von UpdraftPlus.com, DavidAnderson. Klicke auf „Jetzt installieren“ und anschließend auf „Aktivieren“.
Automatisierte Website Backups erstellen
Es müssen nur ein paar wenige Schritte gegangen werden, um deine Website regelmäßig zu sichern. Gehe in WordPress zunächst in die Einstellungen unter UpdraftPlus Sicherungen und dann erneut in den Reiter Einstellungen.
Hier kannst du ganz oben direkt festlegen, wie oft deine Website gesichert werden soll. Für eine normale Website, die nicht super viel aktualisiert wird (z.B. ein Blogbeitrag pro Woche) reicht es, eine Sicherung pro Woche erstellen zu lassen. Behalte jeweils 2 Sicherungen der Dateien und auch der Datenbanken, für den Fall, dass eine Datei beschädigt ist.
Im nächsten Schritt musst du auswählen, wo diese automatisierten und auch manuell getätigten Backups gespeichert werden sollen.
Wenn du nämlich keinen Speicherplatz auswählst, werden die Sicherungen auf deinem Webserver gespeichert. Das ist keine gute Idee, weil du dann zum einen Original und Kopie an einem Ort speicherst und zum anderen dies natürlich auch die Größe deiner Website beeinflusst und somit die Ladezeit negativ beeinflussen kann. Je größer die Seite ist (mehr Seiten, Bilder, Plugins usw.) und je mehr Backups aufbewahrt werden, desto mehr wirst du es an der Ladezeit merken.
In der kostenfreien Version kannst du die Dateien auf jeden Fall in deiner Dropbox und deinem Google Drive Ordner speichern. Für andere Speicher – wie z.B. OneDrive – musst du ein Addon buchen. Ich zeige dir jetzt hier, wie du das Ganze für Google Drive einrichtest. Klicke also zunächst auf das Google Drive Logo.
Falls dies nicht automatisch schon angeklickt ist, wähle aus, dass Plugins, Themes und Uploads gesichert werden sollen.
Wenn du nach jedem erstellten Backup eine Mail erhalten möchtest, um sicherzugehen, dass alles geklappt hat, dann aktiviere die Checkbox unter E-Mail:
Klicke nun auf Änderungen speichern. Ein Pop-up zur Remote-Speicher-Authentifizierung öffnet sich. Folge dem Link und den danach folgenden Schritten, um UpdraftPlus zu erlauben, die Dateien in Google Drive zu speichern.
Am Ende erscheint ein oranges Fenster von UpdraftPlus und du erhältst vermutlich auch eine Mail von Google mit der Information, dass UpdraftPlus Zugriff zu Google Drive gewährt wurde (abhängig von deinen Einstellungen bei Google). Klicke auf den Button „Complete Setup“ und deine automatisierten Sicherungen sind eingerichtet.
Manuelle WordPress Website Backups erstellen
Wenn du Updates deiner Plugins, deines Themes und deiner WordPress-Version machst, solltest du vorher auf jeden Fall ein manuelles Website Backup erstellen – für den Fall, dass ein Update deine Seite komplett zerschießt oder es kleinere Fehler gibt. So kannst du ruhigen Gewissens auf den Aktualisieren Knopf drücken :).
Wenn das automatisierte Backup noch nicht so lange her ist und du seitdem nichts an deiner Website getan hast, kannst du die Updates auch ohne das manuelle Backup machen.
Gehe dazu in UpdraftPlus (Einstellungen – UpdraftPlus Sicherungen) in den Reiter Sicherung / Wiederherstellung. Klicke nun einfach auf den Button „Jetzt sichern“ und warte bis die Sicherung erfolgreich abgeschlossen wurde.
Mache dann die Updates deiner Seite in der folgenden Reihenfolge:
1. Plugins
2. Theme
3. WordPress
Nimm dir anschließend ein bisschen Zeit, deine Seite zu testen, um zu sehen, ob Fehler auftreten. Wenn es Fehler gibt, teste, welches Plugin den Fehler auslöst, indem du ein Plugin nach dem anderen (von den aktualisierten) deaktivierst und testest, ob der Fehler immer noch auftritt.
Wenn du das Plugin gefunden hast, hast du im Prinzip folgende Optionen:
1. Du setzt das Plugin wieder zurück auf die vorherige Version. Manchmal geht das direkt im Plugin. Ansonsten kannst du das Plugin WP Rollback zur Hilfe nehmen. Wenn das Plugin einen guten Support hat, kannst du dich auch an die Entwickler wenden, damit diese Bescheid wissen und das Problem möglichst schnell beheben.
2. Du findest ein Alternativplugin, was den gleichen Zweck erfüllt.
3. Du verzichtest ganz auf das Plugin.
4. Du stellst die letzte UpdraftPlus Sicherung wieder her. Wenn du weißt, welches Plugin das Problem ist, dann brauchst du in der Regel nicht die komplette Sicherung wiederherstellen. Falls der Auslöser für das Problem jedoch nicht eindeutig einem Plugin zugeordnet werden kann, kannst du auf dein Website Backup zurückgreifen.
Website Backups wiederherstellen
Wenn du – wie oben beschrieben – Fehler auf deiner Website vorfindest oder auch, wenn du aus Versehen mal Seiten oder auch Bilder gelöscht hast, die du nicht hättest löschen sollen, kannst du eine Sicherung ganz einfach wiederherstellen.
Auch im Reiter Sicherung / Wiederherstellung scrollst du nach unten und findest deine bestehenden Sicherungen. Suche die aktuellste Sicherung aus und klicke auf den Button „Wiederherstellen“.
Im nächsten Schritt wählst du aus, welche Komponenten, wiederhergestellt werden sollen. Lasse hier am besten alles angehakt, damit hinterher alles ordentlich funktioniert.
Klicke auf „Weiter“. Die Dateien werden dann heruntergeladen und für die Wiederherstellung vorbereitet.
Nach dem erneuten Klick auf „Weiter“ heißt es dann warten. Die Wiederherstellung wird gestartet. Bleibe auf jeden Fall auf der Seite und schließe sie nicht, bis die Wiederherstellung abgeschlossen ist. Wenn sie abgeschlossen ist, sollte alles wieder wie vorher funktionieren bzw. sind deine gelöschten Seiten wieder vorhanden.
Was kann ich tun, wenn ich nicht mehr in mein WordPress Backend komme?
Natürlich kann es auch vorkommen, dass deine Seite komplett zerschossen ist und du dich nicht mal mehr in das Backend einloggen kannst. Sollte das der Fall sein, kannst du auch hier mit den Sicherungen von UpdraftPlus arbeiten.
Installiere dazu WordPress komplett neu und überschreibe die kaputte Website. Wähle bei der Installation die gleiche Datenbank aus, die die alte Website genutzt hat und erstelle keine neue Datenbank.
Lade dir in der Zwischenzeit die Backup-Dateien aus Google Drive oder dem Online-Speicher deiner Wahl herunter. Installiere UpdraftPlus auf der neuen Website und lade die Sicherungsdateien hoch. Das kannst du im Reiter Sicherung / Wiederherstellen unter den bestehenden Sicherungen machen. Dort findest du direkt unter der Überschrift „weitere Aufgaben“ – klicke auf Sicherungsdateien hochladen und lade alle Zip-Dateien hoch.
Falls du nur deine eigene Website in Google Drive gespeichert hast und keine zusätzlichen Sicherungen von Kunden-Websites, kannst du auch auf den Link „Remote-Speicher erneut einlesen“ klicken. Hier werden alle Sicherungen eingelesen, die im Ordner vorhanden sind, darum ist es wichtig, dass du diese Funktion nur nutzt, wenn du nur eine Website mit dem gewählten Online-Speicher sicherst.
Alternativ kannst du die Zip-Dateien der Sicherung auch über FTP hochladen. Suche dazu im Ordner wp-content den Ordner Updraft und lade die Dateien hier hoch. Anschließend klickst du unter „weitere Aufgaben“ in den Updraft Einstellungen deiner Website auf „lokalen Ordner erneut nach Sicherungs-Sets durchsuchen“.
Egal, ob du die Sicherung direkt im Backend oder über FTP hochlädst, kannst du nun wie oben bereits erklärt, die Sicherung wiederherstellen. Klicke auf den Button „Wiederherstellen“ und folge den Schritten wie im letzten Abschnitt beschrieben.
Hast du noch Fragen?
Wenn du noch Fragen zum Thema WordPress Website Backups erstellen hast oder direkt zu UpdraftPlus*, schreibe diese gerne in die Kommentare.
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Hallo, vielen Dank für diese sehr gute Beschreibung.
Muss ich einen Auftragsverarbeitungsvertrag mit Updraft+ abschließen? Und wenn ich selber Auftragsverarbeiter bin: Muss ich es als Subunternehmen angeben?
Hallo Svenja, erstmal vorweg: dies stellt keine Rechtsberatung dar. Ich habe keine Ausbildung in dem Bereich und darf dies aus diesem Grund nicht. Alles was ich sage beruht rein aus dem, was ich selbst recherchiert und mir beigebracht habe. Ich gebe keine Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit meiner Aussagen. UpdraftPlus hat keinen Zugriff auf deine Backups, d.h. du benötigst keinen AV-Vertrag. Worum es beim AV-Vertrag geht, ist, ob ein Unternehmen Zugriff auf die personenbezogenen Daten deiner (potentiellen) Kunden hat. Das ist in dem Fall vom Backup die Cloud, wo du das Backup speicherst.