WordPress ist heute das meistgenutzte Content-Management-System weltweit – und genau das macht es leider auch für Hacker so attraktiv. Viele Betreiber denken, dass ihre kleine Website für Angreifer uninteressant ist. Doch in den meisten Fällen greifen Hacker gar keine bestimmten Websites an, sondern nutzen automatisierte Tools, die gezielt nach Sicherheitslücken suchen. Jede ungeschützte Website kann somit schnell zur Zielscheibe werden.
Die gute Nachricht: Wenn du ein paar einfache Maßnahmen umsetzt, bist du schon gut gegen viele Angriffe gewappnet. In den folgenden 10 Tipps für WordPress Sicherheit zeige ich dir, wie du WordPress absichern kannst – ohne, dass du dafür technische Vorkenntnisse brauchst.
1. SSL-Zertifikat – Ein Muss für jede Website
Ein SSL-Zertifikat sorgt dafür, dass die Datenübertragung zwischen deiner Website und dem Besucher verschlüsselt ist. Das bedeutet, dass sensible Daten wie Passwörter oder persönliche Informationen geschützt übertragen werden. Wenn deine Seite mit „https://“ beginnt, dann ist bereits ein SSL-Zertifikat aktiv. Ohne dieses „S“ (also bei „http://“ ) besteht ein Sicherheitsrisiko – ein gefundenes Fressen für Hacker.
Falls dein Provider kein kostenloses SSL-Zertifikat anbietet, kannst du eins über Let’s Encrypt erhalten. Dieser Service stellt kostenfreie SSL-Zertifikate zur Verfügung, die sich leicht installieren lassen.
Mittlerweile werden Websites ohne SSL-Zertifikat von den meisten Browsern als unsicher angezeigt und auf Sicherheitsprobleme hingewiesen. Mit einem SSL-Zertifikat machst du deine Website nicht nur sicherer, sondern wirkst auch professioneller und erreichst bessere Platzierungen in den Suchmaschinen – ein Win-Win!
2. Verwende ein starkes Passwort für deine WordPress Sicherheit
Ein starkes Passwort ist eine der einfachsten und wichtigsten Maßnahmen, um deine Website zu schützen. Schwache, leicht zu erratende Passwörter wie „123456“ oder „password“ machen es Hackern leicht, Zugang zu deiner Website zu erlangen. Tatsächlich sind solche Passwörter häufiger im Einsatz, als du vielleicht denkst. Eine Liste der meistgenutzten Passwörter findest du auf der Website von Nordpass. Wer eines dieser Passwörter verwendet, ist praktisch schutzlos.

Um deine WordPress Sicherheit zu erhöhen, setze auf ein starkes, komplexes und sicheres Passwort. Idealerweise sollte es mindestens 10 Zeichen umfassen und eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Zum Beispiel anstelle von “VirtuelleAssistenz” lieber “V!rtu3ll3@55!5t3nz”. Oder wandle kleine Sätze um, sodass Wörter keinen erkennbaren Zusammenhang haben. Wie beispielsweise anstelle von “IchLebeInMexiko” lieber “M3x!nL3831ch”.
Damit du dir nicht alle Passwörter merken musst, helfen Passwort-Manager wie LastPass oder Bitwarden. Diese Tools speichern und verwalten deine Passwörter sicher und erleichtern dir das Erstellen komplexer, einzigartiger Passwörter für jede Plattform.
In meiner Schritt für Schritt Lastpass Anleitung zeige ich dir, wie deine KundInnen diese Passwörter sogar anonymisiert mit dir teilen können.

3. Verstecke deinen Login-Bereich und wähle einen guten Benutzernamen
Hacker versuchen häufig, über den Login-Bereich einer Website Zugang zu erhalten. Standard-URLs wie „/wp-login“ oder „/wp-admin“ sind dabei ein leichtes Ziel, weil sie allgemein bekannt sind. Ebenso problematisch sind leicht zu erratende Benutzer wie „admin“ oder der eigene Vorname.
Mit dem Plugin WPS Hide Login kannst du die URL deines Login-Bereichs in eine weniger offensichtliche Adresse umwandeln, z. B. „/mein-geheimer-zugang“. Achte darauf, dass du dir die neue Login-URL gut merkst – sonst kommst du selbst nicht mehr in den Admin-Bereich!
Zusätzlich wählst du am besten einen sicheren Benutzernamen, der sich von Standardnamen abhebt. So erschwerst du es, automatisierten Angriffen, Zugang zu deiner Seite zu finden.
Durch das Verstecken des Login-Bereichs und die Wahl eines sicheren Benutzernamens machst du es Hackern deutlich schwerer, sich auf deiner Website einzuloggen.
4. Regelmäßig WordPress-Updates durchführen
WordPress, Themes und Plugins werden ständig weiterentwickelt – und das aus gutem Grund. Mit jedem Update werden nicht nur neue Funktionen hinzugefügt, sondern auch bekannte Sicherheitslücken geschlossen. Wenn du keine Updates machst, setzt du deine Website dem Risiko aus, dass Hacker bekannte Schwachstellen ausnutzen.
Regelmäßige Updates sind also entscheidend, um deine WordPress Sicherheit zu gewährleisten. Schau am besten alle paar Wochen nach verfügbaren Updates. Achte dabei darauf, dass du sowohl die WordPress-Versionen als auch alle Plugins und Themes auf dem neuesten Stand hältst und Sicherheitsupdates schnellstmöglich durchführst.
Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung für WordPress-Updates findest du in meinem Blogartikel WordPress Updates: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

5. WordPress Sicherheit: Veraltete Plugins & Themes löschen
Jedes Plugin und Theme, das du installierst, stellt eine mögliche „Tür“ in deine Website dar – auch wenn es deaktiviert ist. Veraltete oder nicht mehr gepflegte Plugins und Themes bieten Hackern daher oft eine einfache Angriffsfläche. Wenn Sicherheitslücken in diesen veralteten Versionen bekannt werden, können Hacker sie gezielt nutzen, um Zugriff auf deine Seite zu erhalten.
Aus diesem Grund gilt: Weniger ist mehr! Verwende nur die Plugins und Themes, die du wirklich brauchst, und deinstalliere und lösche alles, was du nicht aktiv nutzt. Dadurch reduzierst du mögliche Sicherheitsrisiken und machst deine Website gleichzeitig schneller und stabiler.
Wichtig ist außerdem, dass du Plugins möglichst nur aus dem offiziellen WordPress Verzeichnis herunterlädst, da diese vor der Veröffentlichung überprüft werden. Wenn du Plugins von Drittanbietern nutzt, achte darauf, dass sie von einer vertrauenswürdigen Quelle stammen, regelmäßig aktualisiert werden und gute Bewertungen haben.
Mit einer schlanken, aktuellen Plugin-Auswahl hältst du deine WordPress-Seite sicher und leistungsfähig.
6. Sicherheits-Plugin installieren
Ein Sicherheit-Plugin ist ein unverzichtbares Werkzeug, um deine WordPress Website vor Angriffen zu schützen. Es blockiert Bedrohungen, bevor sie Schaden anrichten können, und sorgt so für ein zusätzliches Maß an Sicherheit.
Eine besonders effektive Wahl ist NinjaFirewall. Diese eigenständige Web Application Firewall filtert alle eingehenden HTTP/HTTPS-Anfragen ab, bevor sie WordPress oder dessen Plugins erreichen, und bietet dadurch umfassende Schutzfunktionen. NinjaFirewall wehrt Brute-Force-Angriffe ab – auch solche, die von Tausenden IP-Adressen gleichzeitig ausgehen.
Zusätzlich überwacht das Plugin in Echtzeit deinen Website-Traffic und erkennt Änderungen an PHP-Dateien sowie die Integrität deiner Daten. Du wirst per E-Mail benachrichtigt, sobald sicherheitsrelevante Ereignisse erkannt werden, sodass du im Ernstfall sofort reagieren kannst.
Mit diesem Security-Plugin schützt du deine Website umfassend vor einer Vielzahl von Angriffen.

7. Nutze eine Zwei-Faktor-Authentifikation
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene zu deinem Login-Prozess hinzu und macht es Hackern schwerer, sich mit gestohlenen Zugangsdaten in dein WordPress-Konto einzuloggen. Bei der 2FA reicht es nicht aus, nur das Passwort zu kennen; nach der Passworteingabe ist ein zweiter Identifikationsschritt notwendig – beispielsweise ein Code, der per App generiert wird oder per SMS zugeschickt wird.
Für WordPress-Nutzerinnen ist das Plugin WP 2FA eine hervorragende Wahl. Mit WP 2FA kannst du schnell und einfach eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten und so den Schutz deiner Website erhöhen. Das Plugin unterstützt verschiedene Authentifizierungsoptionen, darunter Apps wie Google Authenticator oder Authy, die dir nach der Passworteingabe einen zusätzlichen Code bereitstellen.
Durch den Einsatz der Zwei-Faktor-Authentifizierung verringerst du das Risiko, dass unbefugte Personen Zugang zu deinem Admin-Bereich erhalten – selbst wenn dein Passwort bekannt wäre.
8. Login-Versuche begrenzen
Die Begrenzung der Login-Versuche ist eine einfache, aber effektive Maßnahme gegen sogenannte Brute-Force-Angriffe. Bei diesen Angriffen probieren Hacker automatisiert eine Vielzahl von Benutzernamen- und Passwortkombinationen durch, bis sie die richtige gefunden haben. Wenn du die Anzahl der möglichen Anmeldeversuche pro IP-Adresse beschränkst, verhinderst du, dass Hacker endlos viele Versuche starten können.
Ein empfehlenswertes Plugin hierfür ist Limit Login Attempts Reloaded. Dieses Plugin schützt WordPress Webseiten, indem es die Anzahl der erlaubten Anmeldeversuche pro IP-Adresse begrenzt. Wird die festgelegte Anzahl überschritten, wird die IP-Adresse vorübergehend gesperrt. So werden unbefugte Zugriffsversuche erheblich reduziert.
Zusätzlich bietet Limit Login Attempts Reloaded hilfreiche Funktionen wie E-Mail-Benachrichtigungen bei Sperrungen und die Protokollierung fehlgeschlagener Login-Versuche.
Mit diesem Plugin kannst du deine Website vor Brute-Force-Angriffen effektiv schützen und unberechtigte Login-Versuche stark einschränken.

9. PHP Version aktualisieren
PHP ist die Programmiersprache, auf der WordPress basiert. Eine aktuelle PHP-Version sorgt nicht nur für bessere Leistung, sondern ist auch entscheidend für die Sicherheit deiner Website. Veraltete PHP-Versionen werden von den Entwicklern nicht mehr unterstützt und erhalten daher keine Sicherheitsupdates mehr – ein Risiko, das du vermeiden solltest.
Um sicherzustellen, dass deine Website auf einer aktuellen und sicheren PHP-Version läuft, kannst du in WordPress die Version unter Werkzeuge > Website-Zustand einsehen. Dort erhältst du auch eine Empfehlung, falls deine PHP-Version veraltet ist.
Die derzeit unterstützten PHP-Versionen findest du auf der offiziellen Seite von PHP unter php.net/supported-versions.php. Es ist ratsam, auf eine der unterstützten Versionen zu wechseln, um die Sicherheit und Leistung deiner WordPress-Website zu gewährleisten. Falls du ein Update benötigst, kannst du dies meist direkt über deinen Hosting-Provider anstoßen.
10. Setze auf einen vertrauenswürdigen Hoster
Die Wahl deines Hosting-Anbieters hat großen Einfluss auf die Sicherheit deiner Website. Ein guter Hoster bietet nicht nur schnelle Ladezeiten und zuverlässigen Service, sondern schützt deine Seite auch aktiv vor Cyberangriffen. Vertrauenswürdige Hosting-Anbieter führen regelmäßige Sicherheitsupdates und Serverwartungen durch, überwachen ungewöhnliche Aktivitäten und setzen Firewalls und andere Schutzmechanismen ein. Zudem bieten sie oft Backup-Lösungen an, um deine Daten im Ernstfall wiederherstellen zu können.
Ein empfehlenswerter Hoster für WordPress-Websites ist all-Inkl*. Ich nutze ihn selbst, denn er ist bekannt für seine zuverlässige Sicherheit, regelmäßige Backups und einen kompetenten Support, der bei technischen Fragen zur Verfügung steht. Mit einem erfahrenen und sicheren Hoster wie all-Inkl legst du das Fundament für eine stabile und gut geschützte Website.
Gut abgesichert: So bleibt deine WordPress-Seite sicher
Mit diesen zehn Maßnahmen hast du das wichtigste Sicherheitsfundament für deine für WordPress Sicherheit gelegt. Zwar gibt es keine hundertprozentige Sicherheit, aber du hast nun den Großteil möglicher Risiken abgedeckt. Bleibe weiterhin aufmerksam, aktualisiere regelmäßig und überprüfe deine Einstellungen von Zeit zu Zeit. So hältst du deine Seite nicht nur aktuell, sondern sorgst langfristig für einen bestmöglichen Schutz gegen neue Bedrohungen.
Hast du Fragen zum Thema WordPress Sicherheit? Stell sie mir gerne in den Kommentaren.
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