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Website-Planung: 8 Punkte, die du dir überlegen solltest, bevor du überhaupt WordPress installierst

von | Jan 28, 2022 | Webdesign

Lesedauer: 15 Minuten

Wenn du eine Website erstellst, solltest du dich nicht direkt an die Erstellung der Website an sich machen und einfach wild drauf los Seiten erstellen. Denn du willst ja sicherlich, dass deine Website dir auch etwas bringt und dich bei der Erreichung deiner Ziele unterstützt. Dafür ist es wichtig, bestimmte Vorüberlegungen zu machen und genau darum soll es im heutigen Blogpost zur Website-Planung gehen.

1. Wunschkundenanalyse

Das Wort Wunschkunde ist zurzeit in aller Munde und viele Menschen schwören darauf. Das hat einen guten Grund. Denn nur, wenn du weißt, für wen dein Angebot bestimmt ist, kannst du auch explizit auf Herausforderungen, Probleme, Fragen und auch Ziele dieser Personen eingehen. So baust du Stück für Stück Vertrauen auf, weil deine Zielgruppe merkt, dass du ihnen wirklich helfen kannst. Du verstehst die Dinge, die sie beschäftigt.

Dabei solltest du ein klares Bild vor Augen haben und eben nicht an eine große Zielgruppe, wie z.B. Frauen zwischen 20 und 40 Jahren, die Kinder im Kindergartenalter haben, denken, sondern an eine spezielle Person, die dein Traum- oder Wunschkunde ist.

Diese Person solltest du in- und auswendig kennen.

Weiter unten teile ich einige Fragen mit dir, die dir dabei helfen, deinen Wunschkunden zu bestimmen und viel über ihn oder sie zu wissen.

Die untenstehenden Fragen solltest du auf jeden Fall schriftlich beantworten. Hebe diese geschriebenen Seiten auf. Du wirst in Zukunft noch öfter darauf zurückgreifen, denn das Ganze hilft dir nicht nur bei der Erstellung deiner Social Media Posts, Blogbeiträge, Website-Texte, sondern im Prinzip bei deinem gesamten Marketing.

Vielleicht denkst du jetzt, dass du ja viele Kunden verlierst, wenn du nur an einen einzigen Menschen denkst. Das ist aber nicht so. Du wirst trotzdem verschiedene Menschen ansprechen, die sich vielleicht nur in einem kleinen Teil deiner Ansprache wiedererkennen und sich trotzdem emotional angesprochen fühlen. Auch werden Menschen auf dich zukommen, die vielleicht rein gar nichts mit deinem Wunschkunden zu tun haben – z.B. ein Mann anstelle einer Frau. Dann darf dieser natürlich auch dein Produkt kaufen.

Der Grund für einen Wunschkunden ist ganz einfach, dass du in deinem Marketing eine Person ansprechen solltest, damit sich die Menschen emotional angesprochen fühlen.

Wenn wir bei der oben genannten Zielgruppe von Frauen zwischen 20 und 40 Jahren mit Kindern im Kindergarten bleiben, dann sind deren Wünsche und Träume und Herausforderungen und Probleme ganz unterschiedlich:

  • Die eine ist eine junge Mama, die vielleicht das Kind nicht geplant hatte und jetzt schauen muss, wie sie ein Studium zu Ende bringt und dann einen Job bekommt, der genug Geld einbringt, zeitlich mit dem Kind funktioniert und sie im besten Fall auch noch erfüllt.
  • Eine Mama von Ende 30 ist beruflich vermutlich schon etabliert, das Kind war vielleicht schon lange geplant.

Je nachdem worum es bei dem Produkt oder der Dienstleistung geht, muss unterschiedlich mit diesen Personen gesprochen werden. Beide z.B. auf einer Website emotional anzusprechen ist schwer bis gar nicht machbar, ohne dass du die Website-Besucher verwirrst.

Wie gesagt, das heißt nicht, dass wenn deine Wunschkundin 20 Jahre alt ist, eine 40-Jährige nicht mit dir zusammenarbeiten wird oder darf. Hab da also keine Angst, du verlierst niemanden, sondern machst den Menschen deutlich, dass du genau weißt, wie sie sich fühlen.

Wenn du alle erreichen möchtest, erreichst du am Ende nämlich niemanden, weil du alle so ein bisschen ansprichst, aber niemanden richtig. Bei keinem werden die notwendigen Emotionen erweckt, die notwendig sind, um bei dir zu kaufen.

Erstelle dir also nun deinen genauen Wunschkunden – auch Kundenavatar genannt. Gib ihm auch einen Namen und bestimme den Wohnort. Wenn du kannst, drucke ein Foto aus, wie dein Wunschkunde aussehen könnte und klebe es dazu. Das hilft dir alles zu verbildlichen.

Am besten ist es, wenn du schon einen Kunden hast, der dein absoluter Traumkunde ist. Schreibe auf, was du bereits weißt und frage diese Person möglichst auch nach einem Telefonat. Erklär ihr worum es geht und frag sie die untenstehenden Fragen, so hast du Informationen aus erster Hand und hast eine super Grundlage für dein Marketing.

Fragen für deine Wunschkundenanalyse

  • Demografische Angaben zur Person
  • Beschreibe den Charakter deines Wunschkunden.
  • Was sind die Werte im Leben deines Wunschkunden?
  • Beschreibe die berufliche Situation deines Wunschkunden.
  • Was sind die (aktuellen) Probleme und Herausforderungen deines Wunschkunden?
  • Welche Ängste hat er/sie?
  • Was ist der größte Traum deines Wunschkunden?
  • Welche Medien nutzt er/sie? Welche Bücher liest er/sie?
  • Wie ist das Kaufverhalten deines Wunschkunden (Schnellentscheider?)?
  • Wie wird dein Wunschkunde auf dich aufmerksam?
  • Wie kannst du ihm/ihr helfen?

2. Wie kann dir deine Website bei der Erreichung deiner Ziele helfen

Für die Erstellung deiner Website solltest du dir auch im Klaren sein, was du mit deinem Unternehmen erreichen möchtest.

Möchtest du dir selbst ein schönes Leben erschaffen, genug Kunden finden, mit denen du arbeitest und gleichzeitig auch genug Zeit für deine Familie haben?

Hast du eine größere Vision, mit der du viele Menschen erreichen möchtest?

Was ist das, was du mit deinem Business erreichen möchtest und wenn du das weißt, dann überlege dir, wie deine Website dich bei der Erreichung dieser Ziele unterstützen kann.

Wenn du über deine Website Kunden finden möchtest, dann überlege dir welchen Weg der Kunde gehen muss, um vom Website-Besucher zum Kunden zu werden (mehr dazu weiter unten) und mache das auf der Website möglich.

3. Was ist das Ziel der Website

Wenn du deine Unternehmensziele kennst, dann kannst du jetzt das Hauptziel deiner Website festlegen.

Das kann z.b. sein, dass du über deine Website verkaufen möchtest. Es kann aber auch sein, dass du über die Website deine E-Mail Liste aufbauen möchtest und der Verkauf dann über diese Liste erfolgt.

Du kannst einen Blog erstellen und als Ziel des Blogs die Generierung von Affiliate-Einnahmen haben.

Ein Ladengeschäft könnte als Ziel haben, sich einfach nur vorzustellen und die Produkte zu zeigen. Ein Online-Shop möchte natürlich die Produkte verkaufen. Eine Webseite für eine (ehrenamtliche) Organisation kann z.b. über News und Updates berichten.

Ein Ziel kann auch sein, Menschen zu unterhalten oder in einem bestimmten Themenbereich zu unterrichten. Schreibe dir das Hauptziel deiner Website auf ein Blatt Papier und lege es bei der Erstellung der Website an deine Seite – überprüfe bei jeder Seite, die du erstellst, ob der Inhalt bzw. die Seite bei der Erreichung des Ziels hilft.

4. Positionierung & Alleinstellungsmerkmal

Es gibt immer Leute, die z.b. die gleiche Dienstleistung, wie wir anbieten oder ähnliche Produkte verkaufen. Trotzdem sind wir alle einzigartig und können wir uns positionieren. Wir können über unsere Einzigartigkeit und die unseres Unternehmens sprechen, so dass unsere potentiellen Kunden uns und unser Alleinstellungsmerkmal kennenlernen.

Aber dazu musst du dein Alleinstellungsmerkmal natürlich kennen. Eine Methode, die mir dabei sehr geholfen hat, meine Dienstleistungen festzulegen und zu wissen, was mich einzigartig macht, ist das Ikigai. Google das auf jeden Fall mal, wenn du hier noch unsicher bist und probier es aus.

5. Verkaufsprozess/Kundenreise

Wenn du jetzt weißt, was du mit deiner Website erreichen möchtest und was seine Positionierung ist, dann kannst du dir jetzt darüber Gedanken machen, welchen Weg deine Kunden gehen, bevor sie auch zu deinen Kunden werden.

Dazu kannst du mal Gedanken zu folgenden Fragen machen (auch gerne schriftlich):

  • Wie werden sie auf dich aufmerksam?
  • Welche Touchpoints haben sie danach mit dir?
  • Wie erfahren sie von deinem Angebot?
  • Wie kannst du Interesse an deinem Angebot wecken?
  • Wie kontaktieren sie dich?
  • Wie werden sie zu deinen Kunden?
  • Wie machst du die Zusammenarbeit zum Erlebnis, damit der Kunde oder die Kundin dich hinterher auch weiterempfehlt oder/und mehrfach mit dir zusammenarbeitet?

Den theoretischen Ablauf siehst du in der Grafik. Ein praktisches Beispiel für eine Kundenreise wäre z.B. folgendes:

Gabi hat eine Frage zu WordPress und möchte wissen, wie man Schriftarten lokal auf seiner Website einbettet. Dabei findet sie einen Blogbeitrag von dir, der ihr sehr weiterhilft. Im Blogbeitrag findet sie dann ein Optin zu deinem Newsletter, sie zögert nicht und meldet sich zu deinem Newsletter an. Sie bekommt eine Willkommenssequenz, in der sie dich näher kennenlernt und du Vertrauen aufbaust. Aber nicht nur das, denn du gibst auch super hilfreiche Tipps, in deinen Mails, sodass Gabi anfängt, dir auch auf Instagram zu folgen.

Nun kommt der Zeitpunkt, an dem Gabi allein nicht mehr weiterkommt und Hilfe bei ihrer Website benötigt. Was denkst du, wen sie kontaktiert? Genau, sie schreibt dir! Und nun schickst du ihr eine Einladung zu deinem Kalendertool, damit sie sich ganz einfach einen passenden Termin aussuchen kann. Im Erstgespräch stellst du ein paar wichtige Fragen und zeigst so erneut, dass du genau die richtige für die Aufgabe bist. Gabi vertraut dir und deiner Arbeit und nimmt dein Angebot an.

Aber da hört die Reise nicht auf. Du schickst Gabi eine Zusammenfassung von eurem Gespräch, überlegst dir ein paar Dinge, wie du die Zusammenarbeit noch besser gestalten kannst und wie das Ganze für Gabi zu einem Erlebnis werden kann. Das machst du so gut, dass Gabi sich dazu entscheidet, langfristig mit dir zusammenzuarbeiten. Außerdem erzählt sie in ihrer Mastermind von dir und wie zufrieden sie ist. Eine der Frauen entscheidet sich direkt, sich auch bei dir zu melden.

Wenn du nicht weißt, wie deine Kunden auf dich aufmerksam werden, dann frage deine aktuellen Kunden, wie sie denn auf dich aufmerksam geworden sind. Überlege dir, welche Touchpoints du potentiellen Kunden geben kannst, damit sie dich kennenlernen, wissen, was du anbietest, damit sie dann im Moment in dem sie oder auch Bekannte von ihnen deine Dienstleistung brauchen, du direkt im Kopf dieser Person bist.

Natürlich gehen nicht alle Menschen den gleichen Weg – aber in dem du einen Weg gestaltest und dir über die Kundenreise Gedanken machst, machst du es für den potentiellen Kunden einfacher, zu wissen, was er denn jetzt als nächstes tun soll und du machst diese Reise zum Erlebnis für ihn. Denn nichts ist schlimmer, wenn jemand z.B. auf eine Website kommt und überhaupt keine Ahnung hat, wo er oder sie jetzt klicken soll. Bestimmt ist dir das auch schonmal passiert, dass du z.B. total erschlagen warst und nicht wusstest, was du zuerst machen solltest.

6. Look & Feel: Farben, Schriften & Bildsprache

Natürlich solltest du dich vor der Erstellung deiner Webseite auch für bestimmte Farben und Schriften entscheiden, damit deine Website konsistent ist und einen Wiedererkennungswert hat. Aber dazu gehören nicht nur Farben und Schriften. Auch die Bildsprache sollte einheitlich sein und ein gleichen Stil haben.

Du könntest z.b. zu Canva gehen und das Wort Mood Board in die Suche eintragen und anhand dessen, das Look and Feel von deiner Webseite erstellen. Du legst die Farben dort fest und suchst du bei den Fotos von Canva Fotos heraus, die zu deiner Website passen und dessen Stil du nutzen möchtest. Hier ist es auch immer wichtig, darauf zu achten, dass du nicht nur Farben, Schriften und Bilder heraussuchst, die du schon findest, sondern diese Auswahl auch auf Basis deines Wunschkunden machst.

7. Struktur der Website/grobe Inhaltsplanung

Überlege dir im nächsten Schritt die Struktur deiner Website. Welche Seiten soll sie haben und welche Inhalte sollen darauf vorhanden sein? Hier musst du noch nicht genau den Text festlegen, sondern einfach nur grob den Inhalt planen, um eine Idee zu haben, was auf der Website zu finden sein soll.

Achte darauf, dass dein sichtbares Menü am besten nur fünf maximal aber sieben Menüpunkte enthält. Jede Seite sollte über maximal drei Klicks erreichbar sein. Schreibe dir hier auch nicht sichtbare Seiten, wie z.b. Fast geschafft oder Danke Seiten für deine Newsletter auf, damit du sie bei der Erstellung nicht vergisst.

8. Funktionalitäten

Wenn du nun die Struktur deiner Webseite kennst und weißt, was grob auf dieser Seite sein soll, schreibe dir auch auf welche Funktionalitäten eine Seite haben sollte, z.b. ein Kontaktformular, ein Newsletter Optin oder ein Inhaltsverzeichnis für den Blog. Solche Dinge solltest du dir vor der Erstellung bereits aufschreiben und schauen, wie du es umsetzen kannst.

Fazit

Wie du also siehst ist es sinnvoll, sich vor der Erstellung der Webseite bereits Gedanken zu machen und diese Website-Planung wirklich zu machen damit das Ergebnis auch so ist wie du es dir vorstellst.

Wenn du Nun die Vorarbeit für deine Website gemacht hast, dann solltest du auf jeden Fall erst die Texte deiner Webseite schreiben, bevor du am Layout der Seiten arbeitest. Es ergbt keinen Sinn ein Template einer Webseite zu erstellen und hinterher erst die Texte einzusetzen.

Warum? Das Layout einer Webseite spiegelt immer Text wider. Wenn erst das Design steht und erst hinterher wird festgelegt, welche Textteile, wo hinsollen, dann kann es sehr schnell passieren, dass beides nicht zusammenpasst.

Einen super Blogbeitrag zu genau diesem Thema findest du bei Nadja Hinz. Sie ist Website-Texterin und weiß genau, wovon sie spricht.

Jetzt kannst du dich an die Umsetzung der Punkte machen und ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar da lässt und mir erzählst, an welche der Punkte du bereits selbst gedacht hast und was neu für dich war.

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